Leistungsdiagnostik und Laktatmessung

Die Leistungsdiagnostik mittels Laktatmessung ist ein essenzielles Instrument zur Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere im Ausdauerbereich. Das Hauptziel dieser Methode ist es, den aktuellen Fitnesszustand präzise zu bestimmen, individuelle Trainingsbereiche festzulegen und Trainingsfortschritte zu überwachen.  

Ziel und Zweck der Leistungsdiagnostik via Laktatmessung

Laktat, ein Stoffwechselprodukt, das bei intensiver körperlicher Anstrengung in den Muskeln entsteht, dient dabei als Indikator für die Belastungsintensität. Durch die Bestimmung der Laktatwerte im Blut können wir Rückschlüsse auf die Ausdauerleistungsfähigkeit ziehen und die anaeroben Schwelle ermitteln.

  • Bestimmung der aeroben und anaeroben Laktatschwelle
  • Ableitung von optimalen Traininigsbereichen für den Ausdauersport

Wie wird eine Laktattestung am Laufband durchgeführt?

Die Laktattestung am Laufband erfolgt in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen mit steigender Belastung. Hierbei gehen wir wie folgt vor:

1. Vorbereitung

Zunächst erfolgen eine gründliche Anamnese und eine kurze körperliche Untersuchung. Ausserdem werden Ruhe-Laktatwerte gemessen.

2. Stufenweise Belastung

Begonnen wird auf dem Laufband mit einer moderaten Geschwindigkeit. Alle drei bis fünf Minuten wird die Geschwindigkeit oder die Steigung erhöht, um die Belastung schrittweise zu steigern.

3. Blutprobenentnahme

Nach jeder Belastungsstufe wird ein kleiner Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen oder dem Finger entnommen. Diese Proben werden sofort analysiert, um den Laktatwert zu bestimmen.

4. Testabbruch

Der Test wird fortgesetzt, bis die maximale Belastungsgrenze erreicht oder die Laktatwerte eine bestimmte Höhe überschritten haben.

5. Auswertung

Nach Abschluss des Tests werden die Ergebnisse ausgewertet und in einem Laktat-Leistungskurven-Diagramm dargestellt.

Welche Schwellen werden bestimmt?

Bei der Leistungsdiagnostik werden die aerobe und die anaerobe Schwelle ermittelt.

Aerobe Schwelle

Die aerobe Schwelle markiert den Punkt, an dem der Körper beginnt, verstärkt Energie durch die Verbrennung von Fett und Sauerstoff zu gewinnen. Training in diesem Bereich verbessert die Grundlagenausdauer und ist ideal für lange, moderate Belastungen.

Anaerobe Schwelle

Die anaerobe Schwelle hingegen ist der Punkt, an dem die Laktatproduktion rapide ansteigt und der Körper beginnt, mehr Energie ohne Sauerstoff (anaerob) zu erzeugen. Überschreitet man diese Schwelle, wird Laktat schneller produziert als abgebaut. Training in diesem Bereich steigert die maximale Ausdauerleistung und ist wichtig für intensive, kurze Belastungen.

Gregor Defregger Physiotherapeut, BSc

Mein persönlicher Tipp für Leistungsdiagnostik

Zur optimalen Trainingssteuerung mache ich zu Beginn eines jeden Trainingszyklus eine Leistungsdiagnostik via Laktatmessung.

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Einsatz der Ergebnisse im Lauf- bzw. Ausdauertraining

Die aus der Laktatmessung gewonnenen Daten sind äußerst wertvoll für die Optimierung des Lauf- und Ausdauertrainings. Mit diesen Ergebnissen können wir:

Individuelle Trainingsbereiche festlegen

Basierend auf den Laktatwerten bestimmt man die optimalen Trainingszone (Grundlagenausdauer, Entwicklungsbereich, Spitzenbelastung). Dies ermöglicht ein gezieltes und effektives Training.

Trainingspläne anpassen

Anhand der persönlichen Leistungsdaten erstellen wir maßgeschneiderte Trainingspläne, die die Stärken fördern und die Schwächen gezielt verbessern.

Fortschritte überwachen

Regelmäßige Laktattests erlauben es uns, Fortschritte zu überwachen und das Training entsprechend anzupassen. So stellen wir sicher, dass kontinuierliche Fortschritte gemacht werden und Übertraining vermieden wird.

Leistungsdiagnostik zur Wettkampfvorbereitung

Die genaue Kenntnis der aeroben und anaeroben Schwelle, sowie der individuellen Trainingszonen ist ein wichtiger Baustein einer guten Wettkampfvorbereitung.